Israel, mein Allzeit-Lieblingsziel. Es gibt so vieles zu entdecken. Diesmal mit ein paar Impressionen vom Toten Meer und dem nördlichen Golanhöhen.





Als stolze Besitzer eines Seiles machten wir uns auf einen abenteuerlichen Weg zum tiefsten Punkt der Erde. Wir schlugen unser Zelt am Abend zuvor in der Nähe von Metsoge Dragot auf, sodass wir den nächsten Tag genug Zeit hatten, die 400 Höhenmeter nach unten zu bewältigen. Die Infos, die man im Netz finden konnte, gaben einen 8 Stunden Weg an und man benötige ein 30m Seil und wasserfeste Taschen. Außerdem ist die Schlucht meist gesperrt, wegen der Gefahr von zu viel oder zu wenig Wasser. Das Phenomen von sogenannten flashfloods fordert jedes Jahr Tote, wenn es irgendwo in der Wüste regnet und sich das Wasser in Rinnsalen sammelt. Die ungehäure Kraft kann man sich gut vorstellen, wenn man die ausgehölten Steine betrachtet. Die Gefahr von zu wenig Wasser rührt daher, dass bei langanhaltenden Regenflauten die Becken im Canyon ein Bakterienparadies werden und bestialisch stinken. Wir hatten Glück, es roch nur wenig.
In der 360° Ansicht fühlt man sich fast wie mittendrin:
Wir sind einige Male nass und wieder trocken geworden und wären ohne Seil an manchen Stellen weder vor noch zurück gekommen. Doch nach 4 Stunden war der Abstieg leider schon vorbei und wir endeten an der Hauptstraße in einem weiten Steindelta. Nelson entschloss sich, den letzten Bus nach Norden zu erwischen, gab mir sein leztes Wasser und seine Powerbank, damit ich die Wanderung am Toten Meer vortsetzen kann. Ich weiß, dass es am Ufer manchmal Süßwasserquellen gibt und habe sogar einige heiße Quellen auf der Karte ausgemacht. Also stapfte ich bei brütender Hitze am Ufer des riesen Salzsees entlang und konnte mir einmal die großen Krater, die durch das Absinken des Grundwasserspiegels riesige Sinkholes in der Landschaft hinterlassen, aus der Nähe anschauen.




Long Story Short: die Heißen Quellen bei Nacht waren wunderbar, leider aber salzig. Es eignete sich hervorragend, um mein Essen Aufzuwärmen. Mein Zelt schlug ich direkt daneben auf, weshalb der Boden ziemlich warm war. Mit nur einem Liter Trinkwasser, einem leeren Handyakku und einer Powerbank mit Wasserschaden wurde sollte die Nacht schwierig werden. Doch mit gepökelter Haut im überhitzten Zelt war ein Austrocknen eigentlich vorprogrammiert. Es war jedenfalls nach Mitternacht, als ich im Sternenlicht versuchte, meine Sachen zu packen und zur Straße zu gelangen. Ab da hatte ich wieder verdammt großes Glück: Eine Gruppe Jugendlicher nahm mich einige Kilometer bis zur Hauptkreuzung mit. Von dort hat es nur 1 Auto gedauert, bis ich meine Fahrt 130km quer durch die West Bank an den See Genezareth hatte.
Weitere Impressionen aus der Region:





Sprung nach Norden:
vom See Genezareth ausist es nicht mehr allzu weit bis zum nördlichsten und Höchsten Punkt des Landes: Mount Hermon, an der syrischen und libanesischen Grenze. Ich wollte mal schauen, wie weit ich komme in diesem Gebiet, das im Winter als Skigebiet und im Sommer als Militärübungsplatz dient.
Der erste Anstieg war angenehm und sogar grün. Ich kam leider aufgrund der wenig befahrenen Straßen nicht so schnell beim Trampen voran und durfte nachmittags auch ein militärisch abgeriegeltes Gebiet nicht passieren.



Am nächsten Tag hatte ich jedoch die Möglichkeit, das einstige Skigebiet zu betreten und war überrscht, bei 36° im Mai noch über die letzten Reste Schnee laufen zu können. Weiter kam ich aber nicht, da die Soldaten wirklich wenig Geduld mit mir hatten.

























